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Schlafstörungen

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Rheinland Apotheke – InnenraumSchlafstörungen

Als Schlafstörungen oder in Fachkreisen auch bekannt als Insomnien versteht man Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen sowie vorzeitiges unerwünschtes Erwachen. Schlaf ist ein lebenswichtiger physiologischer Prozess. Im Schlaf verarbeitet unser Gehirn frisch erlebtes und schafft Ordnung. Ein guter und vor allem ausreichender Schlaf führt zu mehr Vitalität, einem stärkerem Immunsystem uns auch zur einer seelischen Ausgeglichenheit. Jeder Dritte in Deutschland leidet unter Schlafstörungen. Viele Betroffene suchen Rat bei Ärzten und Apotheken.

Ich stelle ihnen nun dieses Thema einmal vor. Zunächst einmal erfolgen eine kleine Einführung zu den möglichen Ursachen, die ihr zugrunde liegende Theorie und ihre heutige Behandlung.

Mögliche Ursachen

Die Ursachen können durch viele verschiedene Faktoren und Typen ausgelöst werden. Die Primäre Form ist die vielleicht schwierigste Form der Einschlafstörung. Diese treten aufgrund von stark seelischen und psychischen Belastungen auf. Hierbei werden oft Hypnotika verordnet, die die Betroffenen beruhigen sollen. Von der Externen Form der Schlafstörungen spricht man, wenn die Bedingungen am Schlafort nicht optimal für einen gesunden Schlaf geeignet sind. Diese sind zum Beispiel Lärm oder Wärme. Hier empfiehlt es sich zunächst die Schlafhygiene zu verbessern. Hypnotika sollten zunächst nicht verordnet werden. Die letzte Form der Schlafstörungen sind die sogenannten sekundären Insomnien. Hier wird als Grund eine unbekümmerte oder gleichgültige Lebensweise aufgeführt. Kaffee, Rauchen, Schichtarbeit und schweres Essen vor dem Schlafen gehen oder mangelnde Bewegung könnten Schlafstörungen auslösen. Hier ist die Empfehlung ebenfalls zuerst die Bedingungen zu verbessern und keine Hypnotika zu verordnen.

Zunächst ohne Medikamente versuchen (1 .Wahl)

Goldstandart oder erste Wahl sollte zunächst eine Nicht-medikamentöse Therapie sein. Man sollte zuerst alle Punkte durchgehen und das ansprechen des Patienten abwarten: Ein Einschlafritual wäre nicht verkehrt. Beispielsweise wären das:

  • ein warmes Bad vor dem Schlafengehen
  • Entspannungsübungen
  • Joga
  • Ein Tässchen Schlaf- und Nerventee vor dem Schlafengehen
  • Lesen im Bett

Sofern es möglich ist sollte auf den Mittagsschlaf verzichtet werden. Wegen der Schlafhygiene sollten man keine Uhren im Zimmer haben, um nicht die ganze Nacht nach der Uhr zu schauen (man macht sich selbst verrückt). Des Weiteren sollte man den Tag ruhig ausklingen lassen also kein Kaffee, Alkohol oder Sport unmittelbar vor dem Schlafen gehen. Im Bett sollte man etwas lesen. Bitte kein Fernsehen oder Essen im Bett! Den Schlaf mit Alkohol fördern zu wollen wäre die schlechteste Art von Lösung. Da dadurch auch das Gehirn benebelt wird, jedoch brauchen wir nachts unser Gehirn um die Geschehnisse am Tag zuvor verarbeiten zu können. Wichtig: versuchen Sie sich von wirren Gedanken zu befreien und entspannen Sie – auch im Unterbewusstsein denken Menschen viel nach.

Letzte Wahl – Medikamentöse Therapie

Natürlich ist es besser wenn man ohne Medikamente auskommt. Doch leider ist dies manchmal nicht möglich. Nimmt man die Arzneimittel für einen kleinen Zeitraum könnten sie hilfreich sein. Fast alle Hypnotika sind Rezeptpflichtig. Früher wurden Barbiturate eingesetzt, diese sind heutzutage obsolet, da der Missbrauch zu hoch war. Heute werden Benzodiazepine und ähnliche Substanzen eingesetzt. An dieser Stelle folgt nun eine Auflistung möglicher Arzneimittel. Bitte sehen Sie dies nicht als Empfehlung, wenn sie fragen dazu haben kommen sie einfach in unserer Apotheke und wir klären Sie zu allen Nebenwirkungen und Risiken auf.

Rezeptfreie Medikamente

  • Antihistaminika
  • Doxylamin (Hoggar Night) Nebenwirkung: (Hang-over-Effekt)
    Diphenhydramin
  • Phytotherapeutika (Pflanzlich)
    Baldrian, Hopfen, Melisse
  • Homöopathie
    Psychotherapeutischer Effekt bei Schlafproblemen

Rezeptpflichtige Medikamente

  • Kurzwirksame Einschlafmittel:
    Triazolam, Brotizolam, Oxazepam, Flurazepam
  • Durchschlafmittel:
    Nitrazepam, Temazepam, Lorazepam
    o Wirkung ist: Beruhigend,  Schlafanstoßend, (Schlaferzwingend), Anxiolytisch
    o Bei Überdossierung -> Atemlähmung –> Antidot: Flumazenil
    o Nebenwirkungen: Abhängigkeitspotential, Gedächtnisstörungen, verminderte Reaktionsgeschwindigkeit, Hang Over, Schwindel, Gangunsicherheit, Sturzgefahr vor allem bei Kindern und älteren Personen die Nachts auf die Toilette müssen
  •  Z-Substanzen sind Benzodiazepin Analaoga
    o Zolpidem, Zopiclon, Zaleplon
    o Kurz vor Schlafengehen, relative gute Verträglichkeit, max. 4 Wochen, nicht so stark wie Benzodiazepine, aber auch kein großes Abhängigkeitspotential
  •  Melatonin
    o Epiphysenhormon (Steuerung zirkadianen-Rhythmus) schwach wirksam
  • Antidepressiva, wie z.B.: Mirtazapin
    o Indikationen: Depressionen, Schlafstörungen, Angststörungen, chronische Schmerzen
    o Vorteil: Keine Toleranz-, keine Abhängigkeitsentwicklung
    o schlafanstoßend sofort – Dosierung als Hypnotikum so niedrig wie möglich wählen.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker

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